Rauchschürzen - Maßgeschneidert passend zum Schutzziel

Brandschutz in komplexen Gebäuden

Automatische Rauchschürzen mit Produktnorm nach DIN EN 12101-1

Die Rauchfreihaltung von Fluchtwegen stellt sich umso schwieriger dar, je komplexer das Gebäude ist. Architekten planen oft große offene Raumstrukturen mit vertikalen und horizontalen Verbindungen. Atrien in mehrgeschossigen Gebäuden machen über Galerien viele Räume zugänglich. Flughäfen oder Museen haben oft Räume mit großen Deckenhöhen. Um den Brandschutz in dieser Art von Gebäuden sicherzustellen, bedarf es einer aufwendigen Planung mit großer fachlicher Kompetenz.

Flexibilität ist bei Verhinderung der Rauchausbreitung gefordert

Brandtest ein Rauchschürze
Brandtest ein Rauchschürze

Die Verhinderung der Rauchausbreitung erfordert eine hohe Flexibilität im Verlauf der automatischen Rauchschürzenanlage. Nicht selten müssen Richtungsänderung mit unterschiedlichen Winkeln realisiert werden oder T-Ausbildungen (eine Abzweigung oder eine Kreuzung von Rauchschürzenstrecken) erforderlich sein um eine sichere Barriere im Alarmfall zu erzeugen. Auch unterschiedliche Höhen der Wickelwellengehäuse bei identischem unteren Höhenniveau des Ballastgewichtes in einer Rauchschürzenstrecke müssen machbar sein.

Rauchschürzen im Baukastenprinzip

Die Leistungseigenschaften nach DIN EN 12101-1 für automatische Rauchschürzenanlagen darf auch bei komplexen Anlagenverläufen nicht beeinträchtigt werden. Sowohl die Abrollgeschwindigkeit, wie auch die Leckagen an den Eck- oder T-Ausbildungen dürfen die maximalen Werte der Produktnorm nicht überschreiten. Automatische Rauchschürzen im Baukastenprinzip ermöglichen durch die Vielzahl unterschiedlicher Module, Größen und Ausführungen eine flexible Umsetzung von komplexen Rauchbarrieren innerhalb von Gebäuden.

Heißen Brandgasen widerstehen

Die Flexibilität muss sich aber auch in den Leistungseigenschaften von automatischen Rauchschürzenanlagen wiederspiegeln. Wenn Rauchschürzenanlagen in einer Industriehalle eingesetzt werden, reicht es oftmals aus wenn sie Rauchgastemperaturen von maximal 600°C über einen Zeitraum von 30 oder 60 Minuten widerstehen.

Es gibt aber auch Einsatzgebiete, wo wesentlich höre Anforderungen an den Feuerwiderstand von automatischen Rauchschürzenanlagen gestellt werden. Rauchschürzen, z. B. in unterirdischen Verkehrsanlagen, müssen mindestens nach der Einheitstemperaturzeitkurve 30 Minuten, also einer Temperatur von bis zu 842°C, standhalten.

Um diese erhöhten Anforderungen zu erfüllen, müssen die Systeme mit widerstandsfähigeren Tuchmaterialien und verstärkten konstruktiven Komponenten ausgerüstet werden.

Die Produktnorm DIN EN 12101-1 macht unter Punkt 5 Angaben zu Temperatur/Zeit-Klassifizierungen für Rauchschürzenanlagen.

Leistung bringen wenn es brennt

Steuertafel für automatische Rauchschürzen
Steuertafel für automatische Rauchschürzen

Die übergeordnete Brandmeldezentrale versetzt im Alarmfall u.a. die angeschlossenen automatischen Rauchschürzenanlagen in die Brandalarmposition (Arbeitsposition).

Um diese wichtige Funktion sicher umzusetzen sind geprüfte Rohrantriebe für die Arbeitsweisen ASB 1 bis 4 erforderlich, Feststelleinrichtungen für die Umsetzung der versagensgesicherten Eigenschaft und elektrische Steuerungen müssen die Befehle der Brandmeldezentale verarbeiten und speichern.

Nicht selten werden autark arbeitende automatische Rauchschürzenanlagen mit Branderkennungselementen und Handauslösestellen eingesetzt, z.B. wenn Öffnungen in Wänden zur Rauch- oder Brandabschnittsbildung mit automatischen Anlagen gesichert werden.

Fazit

Automatische Rauchschürzenanlagen nach DIN EN 12101-1 müssen nicht nur die Rauchausbreitung verhindern, sondern auch in einem komplexen Brandschutzkonzept integriert sein und genau dann sicher und zuverlässig arbeiten wenn sie angesteuert werden.

Nur dann kann davon ausgegangen werden, dass das wichtige baurechtlich geforderte Schutzziel erreicht wird.

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